Gesundheitskooperation zwischen Kiew und Wien

Die Ukraine und Österreich haben gestern ein Rahmenabkommen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich vereinbart. Ein entsprechendes Abkommen wurde von der ukrainischen Wirtschaftsministerin und Vizepremierministerin Julia Swyrydenko und von ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher unterzeichnet, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Aufgrund dieser Übereinkunft können in der Ukraine Aufträge an heimische Unternehmen vergeben werden.

Grundsätzlich ist der Deal langfristig angelegt. Aufgrund des Krieges gibt es einen vermehrten Bedarf am Bau von Gesundheitseinrichtungen. In einem ersten Schritt werden drei konkrete Projekte – Bau und Ausstattung des Nationalen Kinderkrankenhauses Okhmatdyt in Kiew, Bau und Ausstattung einer modernen Universitätsklinik in Kiew und Errichtung eines nationalen Rehabilitationszentrums der Ukraine in Lwiw – von österreichischen Unternehmen (wie z. B. der Vamed) mit Projektkosten in der Höhe von mehr als 600 Millionen Euro umgesetzt. Finanziert wird das Ganze durch österreichische und deutsche Banken.

Weiteres Abkommen für Hilfsgelder

Im Rahmen der Hilfsaktion „Nachbar in Not“ wurden 92,86 Millionen Euro bereitgestellt. Das Geld kommt aus Spenden und von der Bundesregierung. Bis dato konnten österreichische Hilfsorganisationen bereits vielen Tausenden Menschen helfen, Projekte im Umfang von 24 Millionen Euro sind in Umsetzung. Gerade anlässlich des nahenden Winters laufen die Vorbereitungen für weitere Maßnahmen auf Hochtouren. Derzeit ist es wichtig, Notunterkünfte winterfit zu machen und Reparaturen bei zerstörten Gebäuden und wichtiger Infrastruktur – wie etwa von Schulen – vorzunehmen.

Die Basis für diese Projekte und Programme wird bei der Unterzeichnung eines „Memorandum on Cooperation“ zwischen der Caritas Ukraine und dem Ministerium für die Entwicklung der Gemeinden und Territorien in der Ukraine gelegt. Die Rahmenvereinbarung gibt den Startschuss für das Projekt. Aktuell werden mögliche Vorhaben analysiert.

„Danke an die Menschen in Österreich, die auch in dieser Krise große Solidarität mit den Nachbar*innen in der Ukraine zeigen. Die Spendenbereitschaft für Nachbar in Not ist überwältigend“, sagte Andreas Knapp, Caritas-Generalsekretär für Internationale Programme. „Als ein Träger von Nachbar in Not hilft die Caritas gemeinsam mit den Partnerorganisationen von vor Ort den Menschen seit Tag eins des Krieges. Und wir sind weiterhin vor Ort.“