In Österreich registrierter Privatjet über Ostsee abgestürzt

Ein in Österreich registrierter Privatjet ist gestern nach Medienberichten mit vier Menschen an Bord über der Ostsee vor der Küste Lettlands abgestürzt. Die Cessna mit der Kennung OE-FGR, die auf ein deutsches Unternehmen zugelassen sein soll, war auf dem Weg von Jerez in Spanien nach Köln. Den Berichten zufolge brach kurz nach dem Start der Funkkontakt ab, nachdem Druckprobleme aus der Kabine gemeldet worden waren.

Der Flieger war ab diesem Zeitpunkt als „Geistermaschine“ unterwegs. Spanische, französische und deutsche Kampfjets stiegen auf, konnten aber keinen Kontakt zu den Menschen in der Maschine herstellen. Die Cessna änderte in Frankreich und bei Köln zweimal die Richtung, flog aber weiter zur Ostsee.

Pilot und drei weitere Personen an Bord

Bei Rügen drehte ein deutscher Kampfflieger ab, ein Jet der dänischen Luftwaffe übernahm. Kurze Zeit später verlor der Privatjet rapide an Höhe und stürzte ins Meer. Der Zeitpunkt des Absturzes wurde laut schwedischer Nachrichtenagentur TT mit 19.45 Uhr angegeben, der Unglücksort dürfte nordwestlich der lettischen Stadt Ventspils liegen.

Über die Identität der vier Menschen an Bord war wenig bekannt. Es soll sich um den Piloten, einen Mann, seine Tochter und eine Frau handeln.

Das Außenministerium sagte, dass man mit den schwedischen und den lettischen Behörden in Kontakt stehe. Zu den Insassen gebe es aber noch keine Informationen. Bei den österreichischen Konsularstellen etwa in Spanien habe es bisher aber keine Anfragen gegeben.

Experte: Leck als Ursache

Ein litauischer Militärhubschrauber wurde zur Suche nach dem abgestürzten Flieger herangezogen. Auch schwedische Einsatzkräfte und eine zivile Fähre sollen laut Medienberichten an der Suche nach der Absturzstelle beteiligt gewesen sein.

Der schwedische Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll sprach davon, dass möglicherweise ein Leck zu Druckverlust in der Kabine geführt habe. Die Insassen könnten durch Sauerstoffmangel letztlich bewusstlos geworden sein. Das könne innerhalb von 30 Sekunden geschehen, es sei auch nicht unwahrscheinlich, dass die Flugzeuginsassen nichts von dem Druckverlust mitbekommen haben.