Tag des Amazonas: WWF warnt vor Folgen von Zerstörung

Heute ist der Tag des Amazonas, mit dem Brasilien an die Gründung des Bundesstaates Amazonas durch Peter II. im Jahr 1850 erinnert. Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland warnte angesichts der zunehmenden Waldvernichtung im brasilianischen Amazonas-Gebiet vor schweren Folgen für die indigenen Völker und das Weltklima. „Mit den Bäumen des Amazonas schwindet auch die Lebensgrundlage der Indigenen“, sagte WWF-Südamerika-Referent Roberto Maldonado einer Mitteilung zufolge.

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet toben die schwersten Brände seit fast fünf Jahren. Im August wurden in der Region nach Angaben des Instituts für Weltraumforschung (INPE), das Satellitendaten auswertet, 33.116 Feuer registriert. Mehr Brände in einem Monat hatte es zum letzten Mal im September 2017 gegeben. In einem August waren es sogar die schwersten Brände seit 2010.

Zwischen Juni und Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland zu schaffen. Das Thema könnte auch bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober eine Rolle spielen.

Der ultrarechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro sieht das Amazonas-Gebiet vor allem als wirtschaftliches Potenzial. Sein Gegenkandidat, Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, hat hingegen versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In den Umfragen liegt Lula derzeit deutlich vorn.