Spannungen mit China: Taiwan hält Manöver ab

Angesichts der Spannungen mit China hat Taiwan heute mit neuen Militärmanövern begonnen. Bei den Übungen der Armee im Süden der demokratischen Inselrepublik sollen laut Medienberichten auch Kampfhubschrauber der US-Typen Super Cobra und Apache zum Einsatz kommen. Die Manöver sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Donnerstag dauern.

Die jüngste Krise um Taiwan war durch den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in der Hauptstadt Taipeh Anfang August ausgelöst worden war. Es war der ranghöchste Besuch aus den USA seit einem Vierteljahrhundert.

China sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an. Taiwan versteht sich als unabhängig. Chinesische Marineschiffe und Militärflugzeuge sind nun verstärkt in der Meerenge der Taiwan-Straße unterwegs. Dabei überqueren sie neuerdings auch häufig die bisher respektierte, nicht offizielle Mittellinie.

Taipeh spricht von „Routine“

Immer wieder dringen chinesische Militärmaschinen auch in Taiwans Luftüberwachungszone ein. Zudem wurden eine See- und Luftblockade sowie eine mögliche Eroberung geübt. Taiwan hatte darauf schon einmal mit Manövern geantwortet.

In Taipeh beschrieb ein Sprecher des Verteidigungsministeriums die Manöver auf dem Truppenübungsplatz von Pingtung als „Routine“. Sie würden jedes Quartal abgehalten. Die USA haben sich vor Jahrzehnten der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet. Erst am Freitag wurde ein neuer Waffenverkauf im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Als Reaktion kündigte Peking nicht näher beschriebene „Gegenmaßnahmen“ an.