Russische Referendumspläne in Cherson gestoppt

Die Vorbereitungen auf das Referendum in der von Russland besetzten ukrainischen Region Cherson zur Eingliederung in russisches Staatsgebiet sind unterbrochen worden. Hintergrund sei die Sicherheitslage, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS heute.

Nach wochenlanger Bombardierung durch ukrainische Truppen sei die Fahrt über die wichtige Antoniwskyj-Brücke per Auto nicht mehr möglich, zitierte TASS den von Russland eingesetzten Vizechef der Stadt Cherson, Kirill Stremoussow. Die Brücke führt über den Fluss Dnipro in der Nähe der Stadt Cherson.

Ein Datum für das Referendum in Cherson gab es noch nicht. Ende Juni hatte Stremoussow erklärt, die Vorbereitungen hätten begonnen. Geplant sei die Abstimmung für das kommende Halbjahr.

Auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim, die an Cherson grenzt, wurde 2014 ein Referendum abgehalten, in dem sich die mehrheitlich russischstämmige Bevölkerung für den Anschluss an Russland aussprach. Das ist international nicht anerkannt: Ausländische Beobachter waren nicht zugelassen, die Fragestellung war mehrdeutig und es gab Hinweise auf Wahlbetrug.