Pensionen: Neue Debatte nach Plakolm-Interview

Ein Interview mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hat gestern die Debatte über Generationengerechtigkeit bei der anstehenden Anhebung der Pensionen für das kommende Jahr wieder aufflammen lassen. Man könne die Pensionen nicht immer erhöhen, „das ist der Jugend gegenüber nicht gerecht“, sagte sie der „Kronen Zeitung“. „Der Steuerzahler, der das bezahlt, ist noch nicht einmal geboren.“ SPÖ und FPÖ warfen Plakolm vor, die junge gegen die ältere Generation auszuspielen.

Für Plakolm ist es nachvollziehbar, dass viele junge Menschen um ihre Pension fürchten, sagte sie. Sie bekomme auch von vielen älteren Menschen die Rückmeldung, dass sie keine Pensionserhöhung um zehn Prozent brauchten und sie das Geld lieber den Jungen geben würden, die es besser brauchen könnten.

SPÖ und FPÖ erzürnt

Bei SPÖ und FPÖ sorgt sie damit für Empörung. Die Preise seien so stark gestiegen wie seit fast 50 Jahren nicht mehr, und Pensionistinnen und Pensionisten seien davon besonders betroffen. Es sei „unverantwortlich und schäbig“, dass Plakolm hier „schon wieder“ einen Generationenkonflikt heraufbeschwöre, kritisierte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.

Für FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz entpuppt sich Plakolm immer mehr als „‚Spaltpilz‘ zwischen Jung und Alt“. Die Aussage, wonach Ältere das Geld ohnehin nicht benötigen würden, qualifizierte er als „abgehoben und hochnäsig“, ein „Aufhussen“ und Spalten der Generationen helfe niemandem.

Es sei "zynisch, wenn sich eine ÖVP-Politikerin jetzt plötzlich als große Kämpferin für die Jungen und für Generationengerechtigkeit geriert“, heißt es in einer Aussendung von NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker, dem zufolge die Volkspartei „noch vor jeder Wahl die Pensionen erhöht hat“ und somit eine große Mitschuld daran trage, „dass das marode Pensionssystem schon jetzt Zuschüsse in Milliardenhöhe notwendig macht“.