Militär: Reporterin starb „wahrscheinlich“ durch israelische Kugel

Die tödlichen Schüsse auf die in der arabischen Welt prominente Journalistin Schirin Abu Akleh vor fast vier Monaten sind „sehr wahrscheinlich“ vom israelischen Militär abgegeben worden. „Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie versehentlich von Schüssen des Militärs getroffen wurde“, sagte ein hochrangiger Vertreter der Armee heute nach dem Abschluss interner Untersuchungen.

Die Reporterin des arabischen Fernsehsenders al-Jazeera sei jedoch zu keinem Zeitpunkt als Journalistin identifiziert worden, sagte der Vertreter.

Die Reporterin war während eines israelischen Militäreinsatzes im besetzten Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Zuvor gab es nach Angaben des israelischen Militärs ein heftiges Feuergefecht mit Dutzenden militanten Palästinensern während einer israelischen Razzia in der Stadt Jenin.

Keine strafrechtlichen Ermittlungen

Die Schüsse seien nach israelischen Angaben auch nach Abschluss der Untersuchungen nicht eindeutig zuzuordnen. Strafrechtliche Ermittlungen sollen nicht eingeleitet werden. Der militärische Generalstaatsanwalt teilte mit: „Es gibt keinen Verdacht auf eine Straftat.“ Es bestehe nach Darstellung des Militärs auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Schüsse von bewaffneten Palästinensern abgegeben wurden.