Zehn Tote in Kanada: Täter weiter auf der Flucht

Eine der brutalsten Gewaltserien der vergangenen Jahre erschüttert Kanada: In einer ländlichen Region in der Provinz Saskatchewan sind am Sonntag mindestens zehn Menschen erstochen und 18 weitere verletzt worden. Die beiden mutmaßlichen Täter waren heute weiter flüchtig. „Das Leid ist groß. In unserer Provinz und in unseren Gemeinden herrscht große Unruhe“, teilte Evan Bray, der Leiter der Polizei in Regina, der Hauptstadt von Saskatchewan, gestern Früh (Ortszeit) mit. Erneut bat er die Bevölkerung darum, jegliche Hinweise zu den Verdächtigen an die Polizei weiterzugeben.

Kanadische Polizisten
Reuters/David Stobbe

Die beiden Männer im Alter von 30 und 31 Jahren waren von der Polizei als „bewaffnet und gefährlich“ beschrieben worden. Die Polizei erhöhte die Zahl der bestätigten Verletzten von 15 auf 18 und veröffentlichte auch weitere Details zum Ermittlungsstand. So seien erste konkrete Anschuldigungen erhoben worden: drei Morde und ein versuchter Mord beim Jüngeren der beiden, ein Mord und ein versuchter Mord beim Älteren. Weitere Anklagepunkte zu den anderen Morden seien wahrscheinlich, hieß es weiter.

Die Polizei hatte am Sonntag Checkpoints eingerichtet, um Fahrzeuge zu überprüfen. Zuletzt waren die mutmaßlichen Täter am Sonntag in einem SUV in Regina gesehen worden. Die Hauptstadt von Saskatchewan liegt rund 300 Kilometer südlich der Tatorte. Die Opfer wurden an zwei Orten in Saskatchewan angegriffen – im für indigene Einwohner ausgewiesenen Reservat James Smith Cree Nation und im Dorf Weldon.