Neuer Gasprom-Vorwurf zu „Nord Stream 1“-Turbine

Der russische Gaskonzern Gasprom macht den Lieferstopp über die Ostseepipeline „Nord Stream 1“ an einem angeblichen Konstruktionsfehler der eingesetzten Turbine von Siemens Energy fest.

Wegen erhöhter Brand- und Explosionsgefahr habe die Technikaufsicht Rostechnadsor den Weiterbetrieb der Turbine untersagt, teilte Gasprom gestern Abend in Moskau mit. Ein Betrieb mit den festgestellten Mängeln widerspreche „den Normen der russischen Gesetzgebung“.

Gasprom hatte am Samstag nach einer planmäßigen Wartung der Turbine die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen. Das Unternehmen begründete das mit angeblich austretendem Öl aus dem Aggregat von Siemens Energy.

Aus der Turbine Trent 60 in der russischen Pumpstation Portowaja trete den Gasprom-Angaben zufolge Öl aus an einer Stelle, an der es sehr heiß sei. Das Öl könnte sich entzünden – dann bedrohe Explosionsgefahr die Sicherheit der ganzen Pumpstation. Bei einer Wartung dieser Turbine im Juli sei das Problem nicht aufgetreten. Es sei aber schon an anderen Turbinen dieses Typs beobachtet worden. Die deutsche Regierung hält die technischen Probleme mit der Pipeline für vorgeschoben. Sie wirft Moskau vor, die Gaslieferungen aus politischen Gründen zu verweigern.