Johnson sichert Truss „energische Unterstützung“ zu

Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat seiner Nachfolgerin Liz Truss „nichts als energische Unterstützung“ versprochen. Das sagte der konservative Politiker heute bei einer letzten Rede als britischer Premierminister in der Londoner Downing Street. Hunderte Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Abgeordnete, Fotografen und Reporter und Journalistinnen hatten sich dafür in der abgesperrten Straße versammelt.

Mit dem Auftritt nahm Johnson nach gut drei Jahren im Amt vorerst Abschied von der Regierungsspitze. Spekulationen über ein mögliches Comeback tat der 58-Jährige gewohnt humorvoll ab, jedoch nicht ohne Zweifel daran zu lassen, wie ernst er es damit meint.

„Lassen Sie mich sagen, dass ich nun wie eine dieser Trägerraketen bin, die ihre Funktion erfüllt hat und sanft wieder in die Atmosphäre eintritt und unsichtbar irgendwo in einem entfernten Teil des Pazifiks versinkt“, sagte Johnson.

Audienz bei der Queen

Der 58-Jährige zählte noch einmal die tatsächlichen und angeblichen Errungenschaften seiner Regierungszeit auf – darunter den Brexit, die rasche Verteilung von CoV-Impfstoffen, die frühe Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen sowie die Bekämpfung von Kriminalität und den Bau neuer Krankenhäuser.

Im Anschluss machte sich Johnson mit seiner Frau Carrie auf den Weg nach Schottland. Er wird um die Mittagszeit zu einer Audienz bei Königin Elizabeth II. erwartet, wo er um seine Entlassung aus dem Amt bitten wird.

Unmittelbar danach soll Nachfolgerin Truss von dem 96 Jahre alten Staatsoberhaupt mit der Regierungsbildung beauftragt werden. Truss will sich am Nachmittag ebenfalls aus der Downing Street an die Nation wenden.

Schwieriges Erbe für Truss

Nach Margaret Thatcher und Theresa May bekommt Großbritannien mit Truss nun seine dritte Premierministerin. Die bisherige Außenministerin tritt ein schwieriges Erbe an. Die Energiekrise, die Folgen des Brexits, aber auch Sorgen um den nationalen Gesundheitsdienst NHS plagen das Land. In ihrer kurzen Siegesrede erklärte Truss, nun „liefern“ zu wollen. Die Kritik an der 47-Jährigen ist bereits groß.

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