Lufthansa und Pilotengewerkschaft verhandeln

Vor der Drohkulisse einer zweiten Streikwelle nehmen die AUA-Mutter Lufthansa und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) noch einen Anlauf zur Lösung des Konflikts. Man treffe sich heute zu Verhandlungen, bestätigten beide Seiten in der Früh.

Die VC hatte in der Nacht eine zweite Streikwelle ab morgen angekündigt, die nur durch ein „ernstzunehmendes Angebot“ der Lufthansa verhindert werden könne. Unterdessen kündigte die Airline an, in großem Umfang Personal aufbauen zu wollen.

Dem neuerlichen Streikaufruf zufolge sollen die Abflüge der Lufthansa-Passagiermaschinen aus Deutschland morgen und Donnerstag bestreikt werden. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo ist der Streik von morgen bis Freitag geplant.

Bei der ersten Streikwelle am Freitag hatte die Lufthansa das gesamte Programm ihrer Kernairline abgesagt. Mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagieren fielen aus und das Unternehmen erlitt nach eigener Aussage einen wirtschaftlichen Schaden von 32 Mio. Euro.

Lufthansa will 20.000 Mitarbeiter einstellen

Aus rechtlichen Gründen kann die VC nur Arbeitnehmer in Deutschland zum Arbeitskampf aufrufen. Bestreikt werden daher ausschließlich die Abflüge der Lufthansa-Kerngesellschaft sowie der Lufthansa Cargo von deutschen Flughäfen. Die Tochtergesellschaften Eurowings, Lufthansa Cityline und Eurowings Discover sind von dem Arbeitskampf nicht betroffen.

Inmitten des laufenden Streiks gab der Konzern Pläne für einen großen Personalaufbau bekannt. „Fast 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir bis Ende nächsten Jahres einstellen, das heißt ganz grob 1.000 Mitarbeiter pro Monat“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei einem Pressegespräch. Dabei handle es sich um 12.000 ganz neue Beschäftigte und rund 8.000, die als Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter eingestellt werden sollen.