Rotes Kreuz forderte soziale Gerechtigkeit bei steigender Armut

Das Rote Kreuz unterstützt in Österreich jene Menschen, die durch die aktuellen Preissteigerungen besonders armutsgefährdet sind. Es bedarf laut Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer einer sozialen Gerechtigkeit und einer besseren Unterstützung des Staates.

„Wir stehen vor einer Entwicklung, bei der Krisen und Katastrophen immer häufiger und heftiger werden – daran muss sich auch das staatliche Krisenmanagement anpassen“, so Schöpfer in der Jahrespressekonferenz heute.

„Derzeit ist das staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement gesetzlich nicht verankert und nur recht informell geregelt“, kritisierte Schöpfer weiter. Vor allem gehe es für ihn nicht nur darum, Menschen zu helfen und sie zu unterstützen, sondern ihnen zu helfen, wieder selbstständig zu werden.

Zudem wurden Weihnachtspakete vorgestellt, die ab Dezember an bedürftige Familien verschickt werden sollen.

Von Armut seien in Österreich hauptsächlich ältere Menschen, oft auch pflegende Angehörige, chronisch Kranke, Alleinerziehende und demnach auch Kinder betroffen. Jedes fünfte Kind, so die Angaben der Hilfsorganisation, ist armuts- und ausgrenzungsgefährdet.

Ruf nach unbürokratischer Hilfe

„Armut ist oft auch gleichbedeutend mit Bildungsbenachteiligung“, sagte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes. Es gehe darum, neue Wege zu finden, um schnell und unbürokratisch helfen zu können.

Petra Schmidt, Leiterin Gesundheit und Soziale Dienste, sagte: „Oftmals sind Personen, die Unterstützungsleistungen benötigen, mit der Komplexität der derzeitigen Angebote überfordert. Hier wäre es wünschenswert, wenn die Antragswege einfacher werden.“