WMO: Klimawandel verschlechtert Luftqualität

Längere und stärkere Hitzewellen sowie damit einhergehende Waldbrände wie in diesem Sommer verschlechtern laut einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) die Luftqualität. Weil der Klimawandel mehr und intensivere Hitze- und Dürreperioden verursacht, dürften Hunderte Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden, berichtete die WMO in Genf zum heutigen Tag der sauberen Luft.

Nach Angaben des europäischen Erdbeobachtungsdienstes Copernicus waren die Emissionen durch Waldbrände in diesem Sommer in Europa so hoch wie seit 2007 nicht mehr.

„Vorgeschmack auf die Zukunft“

Die atmosphärischen Bedingungen, Sonneneinstrahlung und schwacher Wind führten zu hohen Schadstoffwerten, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. „Wir haben es bei den Hitzewellen in Europa und China in diesem Jahr gesehen. (…) Das ist ein Vorgeschmack auf die Zukunft, denn wir erwarten eine weitere Zunahme der Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen, was zu einer noch schlechteren Luftqualität führen könnte.“ Die WMO warnt auch vor der Ozonbelastung.

Nach Angaben der WMO wird die Entwicklung besonders Asien betreffen, wo rund ein Viertel der Weltbevölkerung lebt.

Wenn der Ausstoß an Treibhausgasen nicht drastisch eingedämmt werden kann und die globale Durchschnittstemperatur um drei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau steigt, dürfte die Ozonkonzentration in der Region Pakistan, Nordindien und Bangladesch um 20 Prozent steigen, im Osten Chinas um zehn Prozent, so die WMO.

Ein Gros davon wäre dort auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen, aber 20 Prozent auch auf die Effekte des Klimawandels, die die Ozonbildung in Bodennähe begünstigen.