US-Regierung: Russland kauft Munition von Nordkorea

Angesichts von Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Rüstungsgütern für den Angriffskrieg gegen die Ukraine kauft Russland nach US-Angaben große Mengen an Raketen und Artilleriemunition von Nordkorea.

Es könnte sich dabei „um Millionen von Munition, Raketen und Granaten handeln“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, gestern (Ortszeit) vor Journalisten. Schon zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen betonte Kirby, es gebe noch keine Anzeichen dafür, dass der Kauf tatsächlich stattgefunden habe. Auch existierten keine Hinweise, „dass dieses Material, diese Waffen, in der Ukraine eingesetzt werden“.

Kirby zufolge zeigen Russlands Käufe von der international isolierten nordkoreanischen Regierung sowie der Kauf von Militärdrohnen aus dem Iran, in welch schwieriger Lage sich das Land befindet – nach monatelangen wirtschaftlichen Sanktionen durch den Westen, die darauf abzielen, Russlands Kriegsmaschinerie zu schwächen. Es sei ein weiteres Indiz dafür, wie „verzweifelt“ der russische Präsident Wladimir Putin sei, sagte Kirby.

„Hinweise auf schwere Versorgungsengpässe“

Kirby fügte hinzu, es gebe keine Hinweise darauf, dass China mit Nordkorea zusammenarbeite oder „Maßnahmen ergreift, um Russland militärisch zu unterstützen“. Entsprechende Anfragen an Pjöngjang, zu denen Washington „Hinweise“ habe, deuteten auf „anhaltende schwere Versorgungsengpässe“ des russischen Militärs hin, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington.

Diese Probleme seien „teilweise auf Exportbeschränkungen und Sanktionen“ durch westliche Staaten zurückzuführen. „Wir gehen davon aus, dass es für Russland in dieser Hinsicht ziemlich schlecht aussieht“, ergänzte der Pentagon-Sprecher.