Polaschek für schnelleren Berufseinstieg

Bei der wegen des Lehrermangels angekündigten Reform der Pädagogenausbildung soll es bald ernst werden. Heute kam Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) mit Vertretern und Vertreterinnen der Pädagogischen Hochschulen (PH) und Unis zu einem zweitägigen Arbeitstreffen zusammen, um an einer Weiterentwicklung der Ausbildung zu arbeiten. Als Vision schweben Polaschek bessere Studierbarkeit, ein „besserer, schnellerer“ Berufseinstieg und dazu passend mehr berufsbegleitende Master-Angebote vor.

Das Lehramtsstudium umfasst derzeit vier Jahre Bachelor und für die Volksschule mindestens ein, für alle anderen Schulformen in der Regel zwei Jahre Masterstudium. Schon jetzt kann man allerdings mit Bachelorabschluss in Vollzeit als Lehrer oder Lehrerin arbeiten, in der Volksschule auch als klasseführende Lehrkraft. „Hier braucht es Modelle, die attraktiv und kreativ sind“, erklärte Polaschek laut Unterlagen bei dem Treffen in Linz.

Polaschek gegen „Downgrading“

Notwendig seien außerdem attraktive Möglichkeiten, um qualifizierte Quereinsteinsteiger ins System zu bekommen. „Essenziell“ ist für Polaschek auch „eine noch bessere Verbindung von Theorie und Praxis“.

Forderungen nach einer deutlichen Verkürzung der Lehrerausbildung zumindest für bestimmte Schularten, wie sie zuletzt angesichts des Lehrermangels und gestiegenen Bedarfs an Köpfen wegen des Teilzeitbooms wieder laut geworden sind, wies Polaschek zurück: „Dem generellen Ruf nach Downgrading der Lehrkräfteausbildung erteile ich ein klares Nein.“

Eine gleichwertige Ausbildung aller Lehrer sei „wesentlich“ und „Grundlage für eine zunehmende Durchlässigkeit“ der Ausbildung und eine Aufwertung der Volksschule. Das sei wichtig für Image und damit Zukunft des Berufes. „Kein Mensch würde aufgrund eines Mangels an Ärzten fordern, dass wir sie nur mehr in drei oder zwei Jahren Studium ausbilden.“