Nicaragua entzieht 100 NGOs Lizenz

Nicaraguas Regierung hat weiteren 100 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) die Zulassung entzogen. Die Vereine und Verbände hätten unter anderem ihre Berichtspflichten aus dem Gesetz gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung verletzt, hieß es heute im Amtsblatt des mittelamerikanischen Landes.

Unter den nun geschlossenen NGOs waren unter anderem der Pensionistenverband, die Stiftung für touristische Entwicklung, der Veteranenverband, der Nationale Imkerverband, der Verband ehemaliger politischer Häftlinge und eine Gesellschaft indigener Frauen.

Die autoritäre Regierung von Daniel Ortega ging zuletzt zunehmend hart gegen zivilgesellschaftliche Gruppen, die Opposition und die katholische Kirche vor. Zuletzt entzogen die Behörden Hunderten NGOs die Zulassung und schlossen zahlreiche kirchliche Radio- und Fernsehsender.

Bei Protesten gegen die Regierung kamen in den vergangenen Jahren mehr als 350 Menschen ums Leben. Zahlreiche Oppositionelle sind in Haft, die regierungskritische Presse wird stark unter Druck gesetzt.