Berichte: Russische Truppen bei Charkiw überrascht

Bei den Kämpfen in der Region Charkiw sind russische Truppen verschiedenen Berichten zufolge offenbar vom Vorstoß ukrainischer Kräfte überrascht worden.

Zwar räumten die Russen ein, dass der Ort Balaklija eingekesselt sei, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch auf YouTube. Tatsächlich seien die ukrainischen Truppen aber viel weiter vorgedrungen und hätten die Straße nach Kupjansk blockiert.

„Vorstoß verschlafen“

Damit bezog er sich auf einen zentralen Versorgungsposten der russischen Truppen weiter im Osten des Landes. Juri Podoljak, ein von prorussischen Vertretern oft zitierter Ukrainer, schrieb auf Telegram: „Der Feind hat mit relativ wenigen Kräften beträchtlichen Erfolg bei Balaklija … es sieht so aus, als hätten die russischen Kräfte diesen Vorstoß verschlafen und ihn anderswo erwartet.“

Es habe schwere Verluste gegeben. Balaklija liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

Angriffe auf Brücken

Auch gezielte Angriffe auf Flussübergänge setzen die russischen Invasionstruppen nach Einschätzung Großbritanniens weiter unter Druck. Den Angaben zufolge zerstörten die ukrainischen Verteidiger eine Pontonbrücke entlang einer wichtigen Nachschubroute in der Region Cherson im Süden des Landes.

„Die systematischen Präzisionsschläge gegen anfällige Flussübergänge dürften weiter Druck auf die russischen Kräfte ausüben (…)“, teilten die britischen Fachleute mit. Das verlangsame die Fähigkeit Moskaus, Reserven und Nachschub an Material aus dem Osten zum Einsatz zu bringen.