25 Cent Pfand für Plastikflaschen und Dosen ab 2025

Mit 2025 wird auf Plastikflaschen und Aludosen ein Pfand in der Höhe von 25 Cent eingehoben. Dieser Betrag ist, wie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) heute bei einer Pressekonferenz sagte, „hoch genug, um einen Anreiz zu schaffen, aber nicht zu hoch“. Konsumenten und Konsumentinnen können ab dem Stichtag das Pfandgut bei jedem Verkäufer dieser Produkte zurückgeben. „So schützen wir unsere Natur und sorgen dafür, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden“, so Gewessler.

Die grundsätzliche Einführung eines Pfandes auf Plastikflaschen und Dosen wurde bereits bei der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) vor rund einem Jahr beschlossen. Allerdings mussten Details – wie vor allem die Höhe des Pfandes – erst in Arbeitsgruppen zwischen Herstellern, Händlern und dem Umweltministerium herausgearbeitet werden.

Milchprodukte ausgenommen

Geeinigt hat man sich letztlich auf ein Pfand von 25 Cent auf alle Plastikflaschen von 0,1 bis drei Liter und allen Aludosen, das vom Konsumenten beim Kauf bezahlt und beim Zurückgeben wieder zurückerstattet wird. Ausgenommen davon sind aus hygienischen Gründen Milchprodukte und Milchmischgetränke.

Prinzipiell kann das Pfandgut bei jedem Geschäft zurückgegeben werden, das entsprechende Produkte anbietet. Für kleine Geschäfte gibt es aber Ausnahmen: Diese müssen nur Flaschen und Getränke in verkaufsüblicher Menge annehmen bzw. nur Produkte, die sie auch tatsächlich verkaufen. Sprich: Eine Bäckerei, die nur 0,5-Liter-Plastikflaschen verkauft, muss auch nur diese wieder zurücknehmen. Daneben soll es auch an stark frequentierten Plätzen wie etwa Bahnhöfen Rückgabestellen geben.

50.000 Tonnen Getränkeverpackungen

Dem Handel bleibt bis 2025 Zeit, entsprechende Umbauarbeiten abzuschließen und Rücknahmeautomaten zu besorgen. Während die großen Handelsketten die Kosten dafür vorerst selbst übernehmen müssen, gibt es für kleinere Geschäfte einen Fördertopf der EU in der Höhe von 80 Millionen Euro.

Der Einführung des Pfandes ging eine jahrelange Diskussion voraus. Zuletzt sprachen sich auch die meisten Supermärkte und Diskonter für ein entsprechendes System aus. Jedes Jahr fallen in Österreich über 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Rund 50.000 Tonnen davon sind nur Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 2,5 Milliarden Flaschen und Dosen, die oft in der Natur landen. Druck gab es auch vonseiten der EU, die eine Sammelquote von 90 Prozent bis 2029 vorschreibt.