Erdogan pflichtet Putin bei Bedenken zu Getreideausfuhren bei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilt die Bedenken von Russlands Präsident Wladimir Putin bezüglich der Getreideausfuhr aus der Ukraine. Putin habe recht mit seiner Aussage, dass das Getreide eher an wohlhabende Länder ginge und nicht an arme, sagte Erdogan heute bei einer Pressekonferenz mit dem kroatischen Präsidenten Zoran Milanovic.

Putin fühle sich nicht wohl mit der Tatsache, dass das Getreide an Länder geliefert werde, die Russland sanktionieren.

Putin stellt Exporte infrage

Putin hatte den von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Kompromiss mit der Ukraine zur Ausfuhr des Getreides gestern infrage gestellt. Das eigentlich für arme Länder bestimmte Grundnahrungsmittel werde an die Türkei und die Europäische Union geliefert, hatte er bei einer Wirtschaftskonferenz in Wladiwostok gesagt.

Möglicherweise müsse man über eine Begrenzung der Exporte nachdenken. Er wolle das Thema mit Erdogan besprechen. Erdogan sagte, er sei dafür, dass das Getreide exportiert werde.

Blockade aufgehoben

Die Ukraine und Russland hatten die Ausfuhren unter Vermittlung der UNO und der Türkei am 22. Juli vereinbart. Russland hob daraufhin die Blockade der ukrainischen Schwarzmeer-Häfen für Getreidefrachter auf. In dem Vertrag zwischen den beiden kriegsführenden Ländern ist nicht festgelegt, wohin das Getreide geliefert werden soll.

Nach Angaben der in Istanbul ansässigen Koordinierungsgruppe, die das Abkommen überwacht, gingen 30 Prozent der Fracht in ärmere Länder. Die Ukraine zählt neben Russland zu den weltweit größten Getreideexporteuren. Nur über den Seeweg kann die Ukraine größere Mengen ausführen. Viele ärmere Länder sind auf die Getreideimporte angewiesen.