Kiew meldete Rückeroberung von 20 Ortschaften

Seit Anfang der Woche hat die Ukraine nach eigenen Angaben im Gebiet Charkiw im Osten des Landes über 20 Orte von den russischen Besatzern befreit. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Soldaten bis zu 50 Kilometer tief in die Verteidigungslinien des Gegners vorgedrungen“, sagte Generalstabsvertreter Olexij Hromow heute in Kiew. Aktuell würden in den befreiten Orten „Säuberungen vom Gegner“ andauern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auch in der Nähe von Kramatorsk im Gebiet Donezk hätten ukrainische Einheiten ihre Positionen um bis zu zwei Kilometer verbessern können. Bei Slowjansk seien die Russen um bis zu drei Kilometer zurückgedrängt und das Dorf Oserne befreit worden.

700 Quadratkilometer

Im südukrainischen Gebiet Cherson seien die russischen Truppen an mehreren Abschnitten um zwei und bis zu mehreren Dutzend Kilometer zurückgedrängt worden. Insgesamt seien Gebietsgewinne von mehr als 700 Quadratkilometer erzielt worden. An den anderen Frontabschnitten bestehe weiter eine „schwierige, jedoch nicht kritische Situation“. Die russischen Einheiten würden ihre Angriffe fortsetzen.

Seit dem 24. Februar wehrt die Ukraine eine russische Invasion ab. Große Teile der Ost- und Südukraine sind seitdem von der russischen Armee erobert worden. Die Ukraine führt eine Gegenoffensive unter anderem im besetzten Gebiet Cherson.

Stadt evakuiert

Die russischen Besatzer brachten unterdessen nach dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw laut eigenen Angaben Frauen und Kinder aus der Stadt Kupjansk in Sicherheit. Laut russischen Kriegskorrespondenten drang die ukrainische Armee bei der Stadt Balaklija in russisches Gebiet vor. Die Vorstöße bei Balaklija zielen auf Kupjansk. Die Stadt gilt als strategisch wichtig für den Nachschub der russischen Truppen, die im Norden auf den Donbas zumarschieren.