Buckingham Palast
Reuters/Henry Nicholls
Britische Königin verstorben

Würdigungen aus aller Welt für Elizabeth II.

Nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. herrscht weltweit große Trauer. Persönlichkeiten aus der Politik bekundeten am Donnerstag ihr Beileid und würdigten die Monarchin, die im Juni ihr 70-jähriges Thronjubiläum gefeiert hatte. Auf der Hofburg und dem Kanzleramt werden die Flaggen auf halbmast gesetzt, kündigten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) an.

„Der Tod meiner geliebten Mutter, Ihrer Majestät der Königin, ist für mich und alle Mitglieder meiner Familie ein Moment der größten Trauer“, hieß es in einer ersten Stellungnahme des neuen Königs Charles. Ihr Verlust werde im Vereinigten Königreich, im Commonwealth und von unzähligen Menschen auf der ganzen Welt tief empfunden. „In dieser Zeit der Trauer und des Wandels werden meine Familie und ich getröstet und gestärkt durch das Wissen um den Respekt und die tiefe Zuneigung, die der Königin entgegengebracht wurde“, hieß es in der Mitteilung.

„Wir sind alle am Boden zerstört“, sagte Großbritanniens Premierministerin Lizz Truss. „Der Tod von Ihrer Majestät der Königin ist ein Schock für die Nation und die ganze Welt.“ Die Queen sei „der Fels gewesen, auf dem das moderne Großbritannien aufgebaut wurde“, sagte die Konservative, „unser Land ist unter ihrer Regentschaft gewachsen und erblüht".

Guterres „zutiefst traurig“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich „zutiefst traurig“. Der Familie der Queen und den Menschen in Großbritannien und dem Commonwealth sprach Guterres am Donnerstag per Mitteilung sein Mitgefühl aus.

Elizabeth II., die während ihrer Zeit als Königin auch zweimal im UNO-Hauptquartier in New York zu Gast gewesen sei, sei auf der ganzen Welt für ihre „Anmut, Würde und Hingabe“ bewundert worden, sagte Guterres. In Jahrzehnten des Wandels habe sie eine „beruhigende Präsenz" geboten. „Die Welt wird sich noch lange an ihre Hingabe und ihre Führungskraft erinnern.“

Von der Leyen drückt Beileid aus

Beileidsbekundungen und Würdigungen kamen auch von EU-Spitzenpolitikerinnen und -politikern. „Erlauben Sie mir, Ihrer Majestät, der königlichen Familie und dem britischen Volk mein aufrichtiges Beileid im Namen der Europäischen Union auszudrücken", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Brief an König Charles.

Queen Elisabeth: 70 Jahre auf dem Thron

Großbritannien trauert: Queen Elizabeth II. ist tot. Sie sei Donnerstagnachmittag verstorben, teilte der Buckingham-Palast mit. „Die Queen ist heute Nachmittag friedlich in Balmoral gestorben“, hieß es in der Mitteilung. Die Langzeitmonarchin hatte 1952 den Thron bestiegen. Ihr Sohn Charles (73) ist nun König.

EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb: „Unsere Gedanken sind bei der königlichen Familie und allen, die Queen Elizabeth II. betrauern, im Vereinigten Königreich und weltweit.“ „Ihre Majestät Königin Elizabeth II. verkörperte 70 Jahre lang Kontinuität und Einheit der britischen Nation“, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. „Ich denke an sie als eine Freundin Frankreichs, eine gutherzige Königin, die ihr Land und ihr Jahrhundert für immer geprägt hat“, fügte er hinzu.

Fahnen auf Hofburg und Kanzleramt auf Halbmast

„Es fällt schwer, sich eine Welt ohne die Queen vorzustellen“, sagte Bundespräsident Van der Bellen in einer Videobotschaft. Sie sei nicht nur Zeitzeugin fast eines Jahrhunderts gewesen, „sie war eine maßgebende Persönlichkeit in der Weltgeschichte“, so der Präsident.

Bundeskanzler Nehammer würdigte Elizabeth II. „Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. geht eine historische Persönlichkeit von uns und mit ihr eine 70 Jahre lange Ära zu Ende, in der sie bis heute für Stabilität durch die Jahrzehnte stand“, schrieb er auf Twitter. „Mein tief empfundenes Beileid gilt der Familie und der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs.“ Aus Respekt vor dem Lebenswerk von Queen Elisabeth II. werde das Bundeskanzleramt die Fahne auf dem Gebäude auf Halbmast setzen, so Nehammer. Auch Van der Bellen kündigte an, die Flagge auf der Hofburg werde auf Halbmast gesetzt.

„Zutiefst traurig über den Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II.“ zeigte sich Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) auf Twitter. „Ich möchte mein aufrichtiges Beileid aussprechen der Königlichen Familie, den Menschen des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth und ihren in Österreich lebenden Bürgern“, betonte er.

„Gestalterin der Geschichte“

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz bezeichnete Elizabeth II. als „Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland". Scholz hob vor allem ihren Einsatz „für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges" hervor. Dieser bleibe unvergessen. „Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor", schrieb Scholz.

Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi würdigte „ihr Engagement und die Würde, mit der sie ihr Amt so lange ausgeübt hat“. „Sie stand für Stabilität in Krisenzeiten und hielt am Wert der Traditionen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft fest“, betonte er. Sie sei eine Quelle der Bewunderung für Generationen gewesen.

Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sanchez sprach der königlichen Familie, der britischen Regierung sowie allen Bürgerinnen und Bürgern Großbritanniens und des Commonwealth sein Beileid aus. „Sie war eine Person von Weltrang, Zeugin und Gestalterin der britischen und europäischen Geschichte", schrieb er auf Twitter.

Selenskyj und Putin würdigen Queen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Twitter: „Im Namen des ukrainischen Volkes sprechen wir der königlichen Familie, dem Vereinten Königreich und dem Commonwealth aufrichtiges Beileid aus zu diesem nicht wieder gutzumachenden Verlust." „Unsere Gedanken und Gebete sind mit Ihnen.“

Auch der russische Präsident Wladimir Putin würdigte die Königin. „Über viele Jahrzehnte hat sich Elizabeth II. zu Recht der Liebe und Achtung ihrer Untertanen erfreut und auch ihres weltweiten Ansehens.“ Das schrieb Putin nach Angaben des Kreml in einem Beileidstelegramm an den neuen König Charles III. Putin bat den Nachfolger, seine Anteilnahme der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens zu übermitteln.

Biden: Queen hat Ära geprägt

US-Präsident Joe Biden würdigte die verstorbene Monarchin als einzigartige Staatsfrau. „Ihre Majestät Königin Elizabeth II. war mehr als eine Monarchin. Sie hat eine Ära geprägt", ließ Biden in Washington mitteilen.

Die sieben Jahrzehnte ihrer geschichtsträchtigen Herrschaft seien ein Zeitalter beispiellosen menschlichen Fortschritts gewesen, in der sie auch in Krisen für ihr Land da war. „Sie ertrug die Gefahren und Entbehrungen eines Weltkriegs an der Seite des britischen Volkes und sammelte es während der Verwüstung einer globalen Pandemie."

Papst: „Unerschütterlicher Glaube“

Papst Franziskus sprach dem Königshaus seine tiefe Betroffenheit und sein Beileid aus. Elizabeth II. habe „im unermüdlichen Dienst für das Wohl der Nation und des Commonwealth“ gelebt. Der Papst würdigte „ihr Beispiel der Pflichterfüllung, ihr unerschütterliches Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und ihre feste Hoffnung auf seine Verheißungen“.

Trauer in Commonwealth-Staaten

Die drei großen Commonwealth-Staaten Australien, Neuseeland und Kanada brachten ebenfalls ihre tiefe Anteilnahme zum Ausdruck. Australiens Premier Anthony Albanese erklärte, es sei immer deutlich gewesen, dass die Queen „einen besonderen Platz in ihrem Herzen für Australien hatte“. Doch auch sie habe „einen besonderen Platz“ in den Herzen der Australier eingenommen. Mit ihrem Tod ende eine „Ära“, fügte der Anhänger einer Republik hinzu.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau gedachte nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. deren „Weisheit, Mitgefühl und Wärme“. Daran würden sich die Kanadierinnen und Kanadier für immer erinnern, so Trudeau. Seine Gedanken und die der Kanadier seien in dieser „schwierigsten Zeit" bei der britischen Königsfamilie.

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern ordnete an, zum Zeichen der Trauer die Flaggen auf halbmast zu setzen. Elizabeth II. sei bei allen globalen Umbrüchen stets eine „hochgeschätzte Konstante“ gewesen, so Ardern. „Die Menschen auf der ganzen Welt werden ein Gefühl des Verlustes empfinden, und die Neuseeländer teilen diese Trauer.“