Italien: Zehn Prozent der Cafes und Restaurants droht Aus

Mindestens zehn Prozent der Gastronomiebetriebe in Italien sind aufgrund der hohen Energiepreise von der Schließung bedroht. Vor allem die jüngeren und weniger soliden Cafes, Bars und Restaurants wackeln, berichtete der Gastronomieverband Fipe-Confcommercio. „Alle produktiven Sektoren des Landes sind am Boden“, sagte Verbandsvizepräsident Aldo Cursano. Er forderte eine Obergrenze für die Gaspreise auf EU-Ebene.

Zwei Personen unterhalten sich in einem Cafe in Rom
Reuters/Remo Casilli

Laut Schätzungen des Handelsverbands Confesercenti wird das Gaststättengewerbe in den nächsten zwölf Monaten fast zwei Milliarden Euro mehr für Energie und Gas ausgeben als in den vorangegangenen zwölf Monaten. „Die letzten Rechnungen, die wir für den Zeitraum Juni-Juli erhalten haben, weisen Steigerungen von bis zu 400 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Ein Schlag, der rund 30.000 Gastronomiebetriebe in den Ruin treiben könnte“, warnte Confersercenti.

Laut Confartigianato haben die Strompreiserhöhungen bei den kleinen Unternehmen des Lebensmittelsektors – in dem 70.000 Handwerksbetriebe mit 271.000 Beschäftigten tätig sind – in den letzten zwölf Monaten zu einer Erhöhung der Strom- und Gasrechnungen um 1,2 Milliarden geführt. Vor allem bei den 17.500 Eissalons und Konditoreien sind die Rechnungen im letzten Jahr um durchschnittlich 300 bis 350 Prozent gestiegen.