Syrische Flüchtlinge in Türkei planen „Karawane“ Richtung EU

Ein syrisches Flüchtlingskollektiv in der Türkei plant eine „Karawane“ Richtung EU. Wie die Nachrichtenagentur AFP gestern berichtete, werden im Onlinedienst Telegram seit sechs Tagen Aufrufe verschickt, damit in der Türkei lebende Geflüchtete sich der Aktion anschließen. Inzwischen folgen rund 70.000 Nutzerinnen und Nutzer auf Telegram den Mitteilungen zu dem Thema.

Die Organisatoren rufen syrische Flüchtlinge darin in arabischer Sprache dazu auf, sich mit Schlafsäcken, Zelten, Rettungswesten, Trinkwasser, Konserven und Erste-Hilfe-Sets auszurüsten. Der Konvoi solle in Gruppen von jeweils maximal 50 Personen mit je einem Anführer aufgestellt werden.

Viele befürchten Abschiebung nach Syrien

„Wir werden Bescheid geben, wenn der Zeitpunkt zur Abreise gekommen ist“, sagte einer der Organisatoren, ein 46-jähriger syrischer Ingenieur, der Nachrichtenagentur AFP. Seinen Angaben zufolge lebt ein Teil der Organisatoren bereits in der EU.

Viele in der Türkei lebende Flüchtlinge fürchten, nach Syrien abgeschoben zu werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan plant nach eigenen Angaben die Rückkehr von einer Million Syrer in ihre Heimat „auf freiwilliger Basis“.