Prinz Harry veröffentlicht Abschiedsbrief an Queen

Prinz Harry hat seine verstorbene Großmutter Elizabeth II. in einem Abschiedsbrief als „Kompass“ und Vorbild für Dienst und Pflichterfüllung gewürdigt. „Sie wurde weltweit bewundert und respektiert. Ihre unerschütterliche Anmut und Würde blieben ihr ganzes Leben lang über und sind jetzt ihr ewiges Vermächtnis“, schrieb Harry in einer Mitteilung, die heute auf der Seite seiner Stiftung Archewell veröffentlicht wurde.

Der endgültige Abschied mache ihn traurig, schrieb Harry an seine „Granny“ gerichtet. Gleichzeitig sei er dankbar für ihre Begegnungen – „von meinen frühesten Kindheitserinnerungen mit dir über das erste Treffen mit dir als meiner Oberbefehlshaberin bis zum ersten Moment, als du meine geliebte Frau trafst und deine geliebten Urenkel umarmtest.“ Harry betonte: „Ich schätze diese Zeiten, die ich mit dir geteilt habe, und all die anderen besonderen Momente dazwischen.“

Friedensgeste an Charles

Der Herzog von Sussex, wie sein offizieller Titel lautet, endete seine Botschaft mit den Worten: „Danke für deine Hingabe an den Dienst. Danke für deine fundierte Beratung. Danke für dein ansteckendes Lächeln. Auch wir lächeln, weil wir wissen, dass du und Opa jetzt wieder in Frieden vereint seid.“ Queen-Ehemann Prinz Philip war im April 2021 im Alter von 99 Jahren gestorben.

Seinem Vater, dem neuen König Charles III., versicherte Harry seine Unterstützung. Die Beziehung zwischen Harry und Charles sowie seinem Bruder Prinz William gilt als schwer belastet. Harrys Ankündigung, Charles in dessen neuer Rolle zu ehren, könnte eine Friedensgeste bedeuten. Auch der neue König hatte in seiner ersten Fernsehansprache Harry und dessen Ehefrau Meghan öffentlich seine Zuneigung bekundet.

Harry lebt mit seiner Ehefrau Herzogin Meghan und den gemeinsamen Kindern Archie (3) und Lilibet (1), die nach dem Spitznamen der Queen benannt ist, in Kalifornien. Als die Königin in Schottland starb, hielt sich das Paar zufällig in Großbritannien auf. Meghan und Harry haben ihre royalen Pflichten aufgegeben und den Palast wiederholt scharf kritisiert. Die Queen nahmen sie aber stets ausdrücklich von den Vorwürfen aus.

Sarg der Queen in Edinburgh

In Großbritannien gehen indes die Trauerfeierlichkeiten weiter. Charles III. und seine Gemahlin Camilla nahmen in einer feierlichen Zeremonie in London die Beileidsbekundungen des britischen Parlaments entgegen. Die beiden wurden von den Parlamentariern des Unter- und des Oberhauses in der Westminster Hall empfangen, wo von Mittwoch an der Sarg der verstorbenen Queen Elizabeth II. aufgebahrt werden soll.

Nach der Zeremonie reisten Charles und Camilla zur Trauerprozession nach Edinburgh. Am Abend stand noch ein Gottesdienst in der St. Giles’ Cathedral an. In der Kirche können sich die Schotten von der Queen verabschieden.

Das Staatsbegräbnis, zu dem auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen anreisen will, ist für den 19. September angesetzt. Die Briten erhalten dafür einen extra Feiertag. Bis dahin gilt Staatstrauer, offizielle Veranstaltungen und der parlamentarische Betrieb sind ausgesetzt.