Kreml: Keine Pläne für Generalmobilmachung

Obwohl sich russische Truppen aus einigen Gebieten in der Ukraine zurückziehen mussten, gebe es derzeit keine Pläne zur Generalmobilmachung, hat Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gestern mitgeteilt. Zuvor hatte es von mehreren Seiten Forderungen in diese Richtung gegeben. Peskow ging auch auf Kritik am Vorgehen der Regierung ein. Das sei ein Beispiel der „Pluralität“ in Russland.

Die kritischen Stimmen in Russland und bei Verbündeten haben sich in den vergangenen Tagen gehäuft. Die Zahl der russischen Lokalpolitiker, die öffentlich Kritik an Präsident Wladimir Putin äußern, steigt. Auch im russischen Fernsehen, wo Kritik am Kreml eine Seltenheit ist, sprechen Kriegsbefürworter inzwischen von einer unorganisierten und unzureichend konzertierten Invasion, berichtete etwa die „New York Times“.

Unmut macht sich auch unter russischen Militärbloggern breit. Einzelne Abgeordnete fordern eine „dringende Anpassung“ der Kriegsanstrengungen. Erst am Wochenende kritisierte ein wichtiger Unterstützer Putins, der Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow, russische Verantwortliche für militärische Fehlschläge in der Ukraine: „Wenn nicht heute oder morgen Änderungen an der Durchführung der militärischen Spezialoperation vorgenommen werden, bin ich gezwungen, zur Staatsführung zu gehen, um ihr die Lage an Ort und Stelle zu erklären“, so Kadyrow auf Telegram.

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