Türkei: Tote Geflüchtete nach griechischem Pushback

Die türkische Küstenwache hat nach eigenen Angaben 73 Geflüchtete im Mittelmeer gerettet, die zuvor von griechischen Behörden zurückgedrängt worden sein sollen. Sechs Menschen – darunter zwei Säuglinge und drei Kinder – seien tot geborgen worden, berichtete der staatliche Nachrichtensender TRT gestern unter Berufung auf die Behörde. Fünf Menschen würden außerdem noch vermisst.

Die Geflüchteten waren dem Bericht zufolge mit einem 15 Meter langen Holzboot vom Libanon nach Italien unterwegs. Als Benzin ausgegangen sei, hätten sie die griechische Küstenwache vor der Insel Rhodos um Hilfe gebeten. Die Behörden hätten die Menschen aber stattdessen auf vier Rettungsflöße gesetzt und dann in der Nähe der türkischen Küstengewässer abgesetzt. Der Vorfall habe sich schon in der Nacht auf gestern ereignet.

Griechenland werden immer wieder Pushbacks – also das illegale Zurückdrängen von Geflüchteten – in die Türkei vorgeworfen. Athen weist die Anschuldigungen regelmäßig zurück. Bisher gab es von griechischer Seite noch keine Angaben zu dem Vorfall.