IWF-Chefin nimmt China und Gläubiger in die Pflicht

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, nimmt China und andere große Gläubiger für die wachsenden Schuldenprobleme von Schwellenländern und Ländern mit niedrigem Einkommen in die Pflicht.

„Meine Botschaft an die großen Gläubiger, an China und den privaten Sektor lautet: Je größer Ihr Anteil ist, desto größer ist auch Ihre Verantwortung“, sagte Georgiewa gestern auf einer Veranstaltung des Center for Global Development.

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa
AP/Jose Luis Magana

Ein Viertel der Schwellenländer und 60 Prozent der einkommensschwachen Länder stünden kurz vor einem Schuldenproblem oder befänden sich bereits in einem. „Es liegt in Ihrem Interesse als Gläubiger zu verhindern, dass das Problem explodiert.“

Insbesondere in Bezug auf die derzeitige Notlage Sri Lankas hoffe sie, dass die öffentlichen Gläubiger des Landes schnell einbezogen werden und dann die privaten Gläubiger bei den Schuldenverhandlungen mit ins Boot geholt werden können, sagte Georgiewa.

Sri Lanka befindet sich in der schwersten Finanzkrise seit sieben Jahrzehnten und verfügt nur noch über geringe Devisenreserven, um die kritischen Importe von Treibstoff, Lebensmitteln und Medikamenten zu bezahlen.