Iran wird Mitglied der SCO

Der Iran wird Mitglied der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Eine entsprechende Erklärung unterzeichnete der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian vor dem Gipfel der Organisation in der usbekischen Stadt Samarkand, wie der Minister gestern Abend auf Twitter verkündete. Bisher hatte das Land Beobachterstatus – wie Belarus, Afghanistan und die Mongolei. Amirabdollahian bezeichnete den Beitritt als „neue Phase“.

Teheran hatte zuletzt für eine Mitgliedschaft in der Organisation geworben. Nach Spannungen mit dem Westen und Streit über das iranische Atomprogramm hat das Land seine Außenpolitik neu ausgerichtet. Um westliche Sanktionen zu neutralisieren, wirbt Teheran vor allem bei China und Russland um ökonomische und militärische Kooperation.

SCO-Gipfel mit Putin und Xi

Erstmals seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine wollen die Präsidenten Russlands und Chinas, Wladimir Putin und Xi Jinping, heute im Rahmen des SCO-Gipfels im usbekischen Samarkand zusammentreffen. Im Ukraine-Konflikt gibt China Putin Rückendeckung und stellt die USA und die NATO als Hauptschuldige dar.

Die Staaten der SCO wollen für Frieden, Sicherheit und Stabilität in Eurasien eintreten. Schwerpunkte der Zusammenarbeit in der 2001 in Schanghai gegründeten Gruppe sind unter anderem die Sicherheitspolitik sowie der Kampf gegen Terrorismus. Der SCO gehören neben den führenden Mitgliedern China und Russland die Republiken Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Seit 2017 sind auch Indien und Pakistan offizielle Mitglieder.