Video: Wagner-Chef rekrutiert im Gefängnis

In sozialen Netzwerken ist ein Video aufgetaucht, das Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Söldnergruppe, bei einer Rekrutierungsrede vor Gefangenen in einer russischen Strafkolonie zeigen soll. Die Wagner-Gruppe ist bereits mit zahlreichen Kämpfern am Krieg in der Ukraine beteiligt, sie war zuvor auch bei einer Reihe von anderen Einsätzen aktiv.

In dem heimlich gefilmten Video gibt der 61-Jährige zu, dass er die Wagner-Gruppe repräsentiert – bisher hatte er das geleugnet und die Existenz der Gruppe als „Legende“ bezeichnet. Den Gefangenen bietet er die sofortige Freiheit und eine staatliche Begnadigung an, wenn sie sechs Monate an der Front in der Ukraine überleben. Diejenigen, die sterben, würden „als Helden“ begraben. Die BBC prüfte das Video und stufte es als authentisch ein.

Zwei Handgranaten stets erforderlich

Wenn ein solcher Söldner unter 22 Jahre alt ist, ist die schriftliche Zustimmung der Verwandten erforderlich. Während des Dienstes sind Plünderungen, Alkohol- und Drogenkonsum, „sexuelle Kontakte“ mit der örtlichen Bevölkerung sowie „Rückzug und Kapitulation“ verboten. Sollten die Söldner gefangen genommen werden, sollten sie sich das Leben nehmen und deshalb ständig zwei Handgranaten bei sich tragen – eine für sich, eine für den Feind.

„Das ist ein harter Krieg, nicht einmal annähernd vergleichbar mit Tschetschenien und den anderen“, warnte er. Der Munitionsverbrauch seiner Truppe sei „zweieinhalbmal höher als in Stalingrad“.

Fünf Minuten Entscheidungszeit

Am Ende des Videos gibt Prigoschin den Gefangenen fünf Minuten Zeit, sich zu entscheiden, und sagt: „Habt ihr jemanden, der euch hier herausholen kann? Es gibt zwei von ihnen – Allah und Gott, aber sie holen dich in einer Holzkiste heraus. Ich bringe dich lebendig von hier weg, aber du kommst nicht immer lebendig zurück.“