Angriffe aus Aserbaidschan: Armenien meldet 135 tote Soldaten

Nach den jüngsten Angriffen durch Aserbaidschan gibt Armenien die Zahl der getöteten Soldaten in den eigenen Reihen mittlerweile mit 135 an. Die Zahl werde aber wohl noch weiter ansteigen, sagte Ministerpräsident Nikol Paschinjan heute in der Hauptstadt Eriwan. Auf aserbaidschanischer Seite war zuletzt von 71 Toten die Rede.

Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte Armenien in der Nacht zum Dienstag angegriffen und das mit einer angeblich vorausgegangenen armenischen Provokation begründet. Viele Beobachter hingegen gehen davon aus, dass die autoritäre Führung der öl- und gasreichen Südkaukasus-Republik ausnutzte, dass Armeniens Schutzmacht Russland derzeit mit dem Krieg gegen die Ukraine beschäftigt ist.

Zwei Tage lang schwere Kämpfe

Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev verteidigte in einer Rede bei einem Treffen von Staatschefs in Usbekistan, darunter Kreml-Chef Wladimir Putin, das Vorgehen. Zugleich bekräftigte er das Ziel eines Friedensvertrags mit dem Nachbarn Armenien – „ohne Vorbedingungen“.

Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe wurde armenischen Angaben zufolge gestern eine Waffenruhe vereinbart. Seitdem scheint die Lage verhältnismäßig ruhig zu sein. In Richtung des grenznahen Ortes Dschermuk seien die aserbaidschanischen Truppen infolge der jüngsten Angriffe rund 7,5 Kilometer tief in armenisches Staatsgebiet eingedrungen, hieß es heute vom Generalstab in Eriwan.