Afghanistan-Konferenz in Wien

In Wien findet gerade eine Afghanistan-Konferenz statt, die sich mit der Zukunft des kriegsgebeutelten Landes befasst. Prominentester Teilnehmer ist der führende afghanische Widerstandskämpfer gegen die Taliban, Ahmad Massoud. Der Chef der Nationalen Widerstandsfront erklärte heute vor Journalistinnen und Journalisten, dass es ohne eine inklusive afghanische Gesellschaft, repräsentiert durch eine legitime Regierung, keinen Frieden geben könne. Der Dialog mit den Taliban werde angestrebt.

Die Organisation der Konferenz übernahm das Österreichische Hilfskomitee für Afghanistan, wie der Spitzendiplomat Wolfgang Petritsch erläuterte. Die Gruppe um Massoud habe sich an die Privatstiftung gewandt, weil man „Österreich als Ort der Begegnung schätzt“. Die Teilnehmer leben außerhalb von Afghanistan, Massoud selbst etwa in Tadschikistan im Exil.

Ziel der Konferenz sei es, „eine Vision und einen Weg zu einem friedlichen Afghanistan zu finden“, sagte der Sohn des berühmten Widerstandskämpfers Ahmad Shah Massoud. Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban in seinem Heimatland seien viele Menschen unzufrieden, verwies Massoud auf die humanitären, menschenrechtlichen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die Sicherheitsprobleme sowie die Unterdrückung von Mädchen und Frauen in Afghanistan.

Viele seien ins Ausland geflüchtet. „Zusammenhalt und Kooperation der verschiedenen Gruppen“ seien entscheidend, betonte Massoud. Er wolle „die Taliban auf den Verhandlungstisch bringen, um eine legitime Regierung zu bekommen“.