Tote bei Grenzkämpfen in Zentralasien

Die schweren Kämpfe im Grenzstreit zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien spitzen sich zu. Kirgisische Behörden erklärten, nach Angriffen von tadschikischer Seite seien bei erneuten schweren Gefechten 24 Menschen getötet und 87 weitere verletzt worden. Tadschikistan beschuldigte seinerseits das Nachbarland, erneut angegriffen zu haben.

Infolge der seit Tagen andauernden Schusswechsel seien mittlerweile 18.500 Menschen aus der Region geflohen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Rote Kreuz. Das kirgisische Katastrophenschutzministerium nannte Interfax zufolge sogar die Zahl von 136.000 Zivilisten, die aus betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden seien.

Sowohl das autoritär geführte Tadschikistan als auch Kirgistan, das trotz Rückschritten als vergleichsweise demokratisch gilt, berichteten über anhaltende Gefechte.

Im Grenzgebiet beider ehemaliger Sowjetrepubliken kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die jüngsten Gefechte ereigneten sich während eines internationalen Gipfeltreffens im Nachbarland Usbekistan. Russland betrachtet die ehemaligen Sowjetrepubliken, wie auch Armenien und Aserbaidschan, als direkte Einflusssphäre. Dass die Konflikte gerade jetzt aufbrechen, ist wohl kein Zufall. Moskau ist mit dem Krieg gegen die Ukraine vollauf beschäftigt. Armenien beklagte bereits die mangelnde Unterstützung Russlands.