Symptomlose Infizierte an Unis meist nicht erwünscht

Auch im Anfang Oktober beginnenden neuen Studienjahr dürfen die Hochschulen über ihre Coronavirus-Maßnahmen selbst entscheiden. Dementsprechend unterschiedlich fallen auch die Regeln aus. Genereller Trend: An den Unis gibt es meist durchgehenden Präsenzunterricht ohne Maskenpflicht, aber mit Maskenempfehlung. Symptomlose Infizierte sind an den meisten Unis nicht erwünscht, an anderen dürfen sie teils mit Einschränkungen kommen.

Vom Bildungsministerium gibt es allerdings Empfehlungen, kurz vor Beginn des neuen Studienjahrs legte das Ressort von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek nun einen neuen CoV-Leitfaden mit dem Titel „Gelebte, verantwortungsbewusste Normalität im Wintersemester 2022/23“ vor. Geht es nach dem Ministerium, soll das sechste CoV-Semester jedenfalls im Zeichen von Präsenz stehen. Der Leitfaden basiert auf dem Virusvariantenmanagementplan der Regierung, der Maßnahmen für vier Pandemieszenarien vorgibt.

Wenige Unis mit Maskenpflicht

Derzeit ist an den meisten Unis etwa die Maskenpflicht im Hörsaal aufgehoben. An der Uni Wien und an der Boku, wo sie aktuell
noch gilt, soll darüber in den kommenden Tagen erneut entschieden werden. An der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmeduni) und der Uni Linz gibt es sie vorerst bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Darüber hinaus empfehlen die meisten Unis das Tragen von FFP2-Masken zumindest in Räumen mit vielen Personen, teils sogar „dringend“.

Jeweils anders regeln die Unis den Umgang mit symptomlos Infizierten, wobei noch nicht alle Einrichtungen eine Regelung verlautbart haben – laut den allgemeinen CoV-Regeln unterliegen symptomfreie Covid-19-Positive seit Anfang August nur mehr Verkehrsbeschränkungen. Sie dürften damit also mit FFP2-Maske zur Arbeit gehen oder auch eine Vorlesung besuchen.

So wird das etwa an der Wirtschaftsuni (WU) gehandhabt. Sie „müssen aber nicht“ kommen, wie gegenüber der APA betont wird: Ein positiver Test gilt für Studierende nämlich als Entschuldigungsgrund. Auch an der Vetmeduni dürfen symptomlose Infizierte mit FFP2-Maske auf den Campus – anders als an der WU gilt aber für alle unabhängig vom Infektionsstatus eine Maskenpflicht bei Präsenzlehrveranstaltungen und -Prüfungen.

CoV-Positive an wenigen Unis erwünscht

Einen anderen Weg wählt die Uni Graz: „Personen mit positivem Testergebnis dürfen nicht an den Campus kommen!“, heißt es auf der Homepage der Hochschule. Für diejenigen, die Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht oder Prüfungen versäumen, werde man alternative Lösungen finden, so eine Sprecherin der Uni im APA-Gespräch. „Es wird niemand sein Semester nicht abschließen können, weil er nicht an die Uni kommen kann, weil er positiv ist.“ An der TU Graz dürfen positiv Getestete ebenfalls nicht an Prüfungen und Lehrveranstaltungen teilnehmen.

Auch an der Uni Innsbruck werden Personen mit nachgewiesener Infektion oder Krankheitssymptomen aufgefordert, nicht an die Uni zu kommen, wie es aus dem Rektorat zur APA heißt. Gleiches gilt für die Uni Klagenfurt, die Universität für angewandte Kunst, die Akademie der bildenden Künste bzw. die Musikuni Wien: Infizierten Personen wird der Zutritt zum Campus nicht gestattet. Ähnlich auch an der Uni Wien: Es „sollen keine auf Corona positiv getesteten Studierenden, Besucher*innen und Mitarbeiter*innen – unabhängig von Symptomen – an die Universität kommen“.

An der Uni Linz hält man auf der Homepage fest, dass man wegen der geltenden Gesetzeslage symptomlos Infizierte zwar nicht von Lehrveranstaltungen oder Prüfungen ausschließen kann. Erwünscht ist deren Kommen aber nicht.

ÖH fordert Maskenpflicht

Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) fordert eine generelle Rückkehr der Maskenpflicht sowie einen Ausschluss von CoV-Positiven von Präsenzveranstaltungen. „Der Hochschulbetrieb muss für alle zugänglich sein, auch für Studierende aus Risikogruppen.“ Studierende mit Vorerkrankungen, aber auch solche mit Betreuungspflichten für ihre Kinder, Eltern oder Großeltern würden ohne allgemeine Schutzmaßnahmen von der Präsenzlehre ausgeschlossen. Gleichzeitig müssten flächendeckend hybride Lehrformen (Präsenz und online) angeboten werden.