Trotz Kritik: Seidls Drama „Sparta“ bei Weltpremiere gefeiert

Trotz schwerer Anschuldigungen wurde der Film „Sparta“ des österreichischen Regisseurs Ulrich Seidl auf dem 70. Internationalen Filmfestival von San Sebastian vom Publikum begeistert aufgenommen. „Sparta“ befindet sich im Wettbewerb im Rennen um die Goldene Muschel und feierte gestern Abend in der nordspanischen Küstenstadt offiziell seine „Weltpremiere“.

Heftige Debatte über Umstände der Dreharbeiten

Zuvor hatten die Filmfestspiele von Toronto die ursprünglich dort angesetzte Uraufführung des Werks abgesagt. Der Grund: Nach einer Recherche des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hat sich eine heftige Debatte über die Umstände der Dreharbeiten mit Minderjährigen in Rumänien entsponnen.

Laut den Vorwürfen sollen die Laiendarsteller und ihre Eltern unter anderem unzureichend über die Thematik des Films, in dem Georg Friedrich einen Mann mit pädophilen Neigungen spielt, aufgeklärt worden sein. Außerdem seien Kinderrechte im Bezug auf die Betreuung beim Dreh missachtet worden. Seidl weist diese Vorhaltungen strikt zurück und hat rechtliche Schritte angekündigt.

Seidl nicht anwesend

Anders als ursprünglich geplant, wird der Starregisseur nun aber nicht persönlich nach Spanien reisen, um sich erstmals persönlich der Presse zu stellen: „Mir wurde klar, dass meine Anwesenheit bei der Premiere die Rezeption des Films überschatten könnte.“