EZB: Trend zu mehr Wohnraum stabilisiert Häusermarkt

Trotz steigender Hypothekenzinsen stabilisiert die in der CoV-Pandemie aufgekommene Vorliebe für mehr Wohnraum laut EZB voraussichtlich den Häusermarkt. So sei in einigen Euro-Ländern angesichts von Heimarbeitsplätzen ein Trend zum Wohnen außerhalb von Ballungsräumen zu verzeichnen, heißt es in einem heute veröffentlichten Fachartikel der Europäischen Zentralbank (EZB).

Dabei seien auch geräumigere Wohnungen gefragt, und Käuferinnen und Käufer nähmen auch eine weitere Entfernung zu ihrem eigentlichen Arbeitsort in Kauf. In der Folge hätten sich die Hauspreise in vielen Speckgürteln von Metropolen im Laufe der Pandemie erhöht.

Preissteigerungen bei Einfamilienhäusern

Nach vorläufigen Daten kam es auch zu stärkeren Preissteigerungen bei freistehenden Einfamilienhäusern in einigen Staaten des Währungsraums. Die Autoren des Artikels, Niccolo Battistini, Johannes Gareis und Moreno Roma, verweisen darauf, dass die Hypothekenzinsen im Zuge der Zinswende im ersten Halbjahr mit 0,63 Prozentpunkten so rasch gestiegen sind wie nie zuvor in einem solchen Zeitraum seit Einführung des Euro.

Eine Vorliebe für geräumigere Wohneinheiten dürften auch die Investitionen in den Häusermarkt stützen, schreiben die Autoren. „Durch die Pandemie ausgelöste Veränderungen bei Wohnraumpräferenzen könnten den höheren Hypothekenzinsen entgegenwirken und einiges an der in der Euro-Zone beobachteten Widerstandsfähigkeit des Häusermarkts erklären.“