Ukraine meldet weiteren Vormarsch in Luhansk

Die Ukraine ist nach eigenen Angaben weiter nach Osten in von russischen Truppen aufgegebenes Gebiet vorgedrungen.

Der ukrainische Gouverneur der von russischen Streitkräften kontrollierten Region Luhansk, Serhij Hajdaj, schrieb auf Telegram, die ukrainischen Streitkräfte hätten die vollständige Kontrolle über das Luhansker Dorf Bilohoriwka wiedererlangt und bereiteten sich auf den Kampf um die Rückeroberung der gesamten Provinz vor.

Es werde um jeden Zentimeter gekämpft werden: „Der Feind bereitet seine Verteidigung vor. Wir werden also nicht einfach einmarschieren.“ Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Selenskyj: In zurückeroberten Gebieten schnell vorangehen

Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wolle sich Kiew darauf konzentrieren, in den zurückeroberten Gebieten schnell voranzukommen. Das sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache.

Die ukrainischen Truppen müssten sich weiterhin schnell bewegen, das normale Leben schnell wiederhergestellt werden. „Wir tun alles, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Ukraine auf allen Ebenen – Verteidigung, Finanzen, Wirtschaft, Diplomatie – erfüllt werden“, sagte Selenskyj.

Außerdem deutete er an, dass er morgen in einer Videoansprache vor den Vereinten Nationen auch die Beschleunigung von Waffenlieferungen und Hilfsleistungen anderer Länder fordern werde.

Separatisten in Donezk und Luhansk fordern rasche Annexion

Angesichts des Vormarschs der ukrainischen Truppen begann in den von Moskau unterstützten Separatistengebieten Luhansk und Donezk eine Kampagne für einen schnellen Beitritt zu Russland. In der selbst ernannten „Volksrepublik“ Luhansk appellierte gestern ein Bürgerkammer getauftes Gremium an die örtliche Führung, bald eine Volksabstimmung über eine Annexion abzuhalten.

Wenig später folgte in der „Volksrepublik“ Donezk die „Bürgerkammer“ mit der gleichen Bitte, wie die russische Nachrichtenagentur TASS meldete. Auch im Gebiet Cherson fordere die Bevölkerung ein Referendum, sagte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Kirill Stremoussow.

Vorbereitungen auf solche Volksabstimmungen laufen sowohl in den Separatistengebieten als auch in den neu von Russland eroberten Gebieten seit Längerem. In Cherson waren sie wegen der ukrainischen Vorstöße zunächst auf 4. November verschoben worden.