Guterres: Weltlage wird nicht so bald besser

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat keine Hoffnung, dass sich die Weltlage mit ihrer Vielzahl an Krisen in absehbarer Zeit bessert. „Im Moment wird alles noch schlimmer, und ich fürchte, das wird noch eine Weile lang so weitergehen“, sagte Guterres „Zeit Online“ vor der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung, die heute in New York beginnt.

Keine vergleichbare Situation

Seit der Gründung der Vereinten Nationen 1945 habe es immer wieder dramatische Momente gegeben, zum Beispiel die Kuba-Krise. „Aber diese Vielzahl globaler Herausforderungen, zu deren Bewältigung wir keine effektiven Mechanismen haben – ehrlich gesagt kann ich mich an keine vergleichbare Situation erinnern“, sagte Guterres.

Der frühere portugiesische Ministerpräsident forderte internationale Solidarität mit den Entwicklungsländern ein, die besonders unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie litten und denen die Mittel fehlten, um sich „vor den immer heftigeren Folgen der Klimakrise zu schützen“. Zudem müssten multilaterale Organisationen gestärkt werden, um auf Krisen wie die Pandemie oder den Ukraine-Krieg reagieren zu können.

Die Vereinten Nationen seien mehr als der Sicherheitsrat, der bei den wichtigsten geopolitischen Spaltungen gelähmt sei. „Die Vereinten Nationen haben viele Gesichter. Und in manchen Bereichen sind sie relevant genug, um das Schlimmste zu verhindern.“