Japan: Mann zündet sich aus Protest gegen Abe-Staatsakt an

Aus Protest gegen den umstrittenen staatlichen Trauerakt für den ermordeten japanischen Ex-Regierungschef Shinzo Abe hat sich in Tokio ein Mann selbst angezündet. Der japanische Fernsehsender TV Asahi berichtete gestern, der Mann habe Brandverletzungen erlitten und das Bewusstsein verloren.

Auch sei ein Polizist verletzt worden, der versucht habe, die Flammen zu löschen. Kurz vor der Tat habe der Mann dem Beamten noch mitgeteilt, dass er gegen den Staatsakt für den früheren Premier sei, berichtete das Fernsehen.

Der Zwischenfall ereignete sich nahe dem Wohnsitz von Ministerpräsident Fumio Kishida, der gerade in New York an der UNO-Generalversammlung teilnimmt.

Der seltene Trauerakt zur Würdigung Abes am nächsten Dienstag, zu dem Staatsgäste aus aller Welt kommen, löste in Japan heftige Kontroversen aus. Abe gilt zwar weltweit als verdienter Staatsmann, im eigenen Land wurde der Rechtskonservative jedoch wegen seiner nationalistischen Agenda, der Verstrickung in Skandale und Nähe zur umstrittenen Mun-Sekte heftig kritisiert.