Eröffnung von steirischem herbst in Graz

Bei der Eröffnung des steirischen herbstes hat Intendantin Ekaterina Degot gestern die politische Dimension des Festivals betont. Unter Bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine erklärte sie, dass dieser Aspekt „entdeckt, ans Licht gebracht und von einem Haufen irreführender Bedeutungen befreit werden muss“. Das Thema „Ein Krieg in der Ferne“ spiegelt sich heuer in allen Programmpunkten wider, von der zentralen Ausstellung in der Neuen Galerie bis zu Performances.

„Bei diesem Festival geht es nicht um Krieg in der Ukraine oder gar um Kriege im Allgemeinen. Es geht darum, hier zu sein, in der ruhigen Mitte Europas – wo der Krieg in der Ferne ist“, betonte Ekaterina Degot in ihrer Eröffnungsrede am Grazer Hauptplatz. Kunst sei aus ihrer Sicht immer politisch, „ob Künstlerinnen und Künstler es wollen oder nicht“. Man müsse sich mit der politischen Dimension beschäftigen, denn selbst propagandistische Kunst könne völlig anders wirken als sie geplant war.

Nach der Eröffnungsrede ging es durch die Herrengasse mit einem Puppenumzug zur Neuen Galerie. Diese Performance „The Theatricality of a Postponed Death“ (2022) von Raed Yassin sollte an einen anderen Puppenumzug erinnern, der in den 80er Jahren während des Bürgerkrieges in Beirut stattfand. In der Neuen Galerie wurde dann die Ausstellung „Ein Krieg in der Ferne“ eröffnet. Am Abend fand in der Helmut-List-Halle noch die Performance „Rhapsody in Yellow: A Lecture-Performance with Two Pianos“ (2022) von Ming Wong statt.