Selenskyj an Russen: Protestiert gegen Mobilmachung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Russen dazu aufgerufen, sich gegen die Teilmobilmachung im Land zu stellen. „Protestiert! Kämpft! Lauft weg! Oder begebt euch in ukrainische Kriegsgefangenschaft! Das sind die Varianten für euch, zu überleben“, wandte sich Selenskyj gestern in seiner täglichen Videoansprache auf Russisch an die vor der Mobilisierung stehenden Menschen in Russland.

Seinen Angaben nach sind bereits 55.000 russische Soldaten in der Ukraine ums Leben gekommen. Selenskyj richtete auch einen Appell an die Mütter und Ehefrauen der Einberufenen. „Zweifelt nicht daran, dass die Kinder der Führung eures Staats nicht am Krieg gegen die Ukraine teilnehmen. Diejenigen, die die Entscheidungen in eurem Land treffen, schützen ihre Kinder. Und eure Kinder werden nicht einmal beerdigt“, sagte er.

An die eigenen Landsleute gerichtet erklärte Selenskyj, dass die Mobilisierung in Russland ein Zeichen der Stärke der Ukraine sei. Mit der Entscheidung werde der Krieg nun für die Russen nicht mehr nur ein Ereignis aus dem Fernsehen sein, sondern ins reale Leben einziehen. Für die Ukrainer hingegen ändere sich dadurch nichts, sie würden weiter für die Befreiung ihres Landes kämpfen, gab er sich überzeugt. Bezugnehmend auf die UNO-Vollversammlung erklärte der ukrainische Präsident, dass die Ukraine nun von einem noch größeren Kreis an Staaten der internationalen Gemeinschaft unterstützt werde.