Christian Stocker (ÖVP)
ORF.at/Peter Pfeiffer
Nach Sachslehner-Rücktritt

Stocker neuer ÖVP-Generalsekretär

ÖVP-Chef Bundeskanzler Karl Nehammer hat den Wiener Neustädter Vizebürgermeister Christian Stocker zum neuen Generalsekretär der Volkspartei bestellt. Das gab die ÖVP am Freitag in einer Aussendung bekannt. Stocker ist Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Wiener Neustadt in Niederösterreich, dort seit 22 Jahren Vizebürgermeister und seit 2019 auch Abgeordneter zum Nationalrat.

Stocker kenne die Partei und ihre Strukturen „in- und auswendig und ist in unseren Landes- und Teilorganisationen bestens vernetzt“, so Nehammer: „Er wird die starke, besonnene und kompetente Stimme der Volkspartei sein.“

Der 62-jährige ÖVP-Abgeordnete war zuletzt vor allem im ÖVP-U-Ausschuss präsent gewesen, wo er seine Partei gegen die Angriffe von Opposition und Grünen verteidigt. Er sei Nehammers „Wunschkandidat“, hieß es in der Aussendung. Sein Amt als Wiener Neustädter Vizebürgermeister soll Stocker behalten – mehr dazu in noe.ORF.at.

Stocker wird neuer ÖVP-Generalsekretär

Der Nationalratsabgeordnete Christian Stocker folgt der zurückgetretenen Laura Sachslehner als Generalsekretärin der ÖVP nach.

Pröll bleibt Bundesgeschäftsführer

Bundesgeschäftsführer bleibt Alexander Pröll. Der Sohn des ehemaligen Vizekanzlers Josef Pröll und Großneffe des ehemaligen Landeshauptmannes von Niederösterreich, Erwin Pröll, war bereits Büroleiter des Ex-Bundesgeschäftsführers Alexander Melchior und von Nehammer während dessen Zeit als Generalsekretär.

Im Kabinett von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) war er schließlich für die Koordination mit den Bundesländern zuständig. Er fungierte zuletzt als interimistischer Generalsekretär. Stocker werde nun zusammen mit Pröll die Geschäfte der ÖVP führen.

Gratulationen kamen von ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Stocker stehe für „eine Politik mit Scharfsinn und Kompetenz“, das mache ihn zur „besten Wahl“. Auch der Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Karl Mahrer, gratulierte in deren Namen.

Rücktritt nach Streit über Klimabonus

Stocker folgt auf Laura Sachslehner, die Mitte September nach einem Koalitionskrach über die Auszahlung des Klimabonus an Asylwerber zurückgetreten war. Die 28-Jährige aus dem Umfeld von Kurz hatte die ursprünglich von der wahlkämpfenden Tiroler ÖVP erhobene Forderung aufgegriffen, das Gesetz zum Klimabonus so schnell wie möglich zu ändern, damit Asylwerber die Leistung nicht erhalten. Der Streit war mit dem grünen Koalitionspartner, aber auch innerparteilich eskaliert. Dem Vernehmen nach war Sachslehner der Rücktritt nahegelegt worden.