Tanners Ex-Generalsekretär wechselt zu Lilihill-Gruppe

Der Ex-Generalsekretär im Verteidigungsministerium, Dieter Kandlhofer, wird mit Oktober neuer Geschäftsführer von Lilihill Industries, Teil des Immoblien- und Investmentunternehmens Lilihill Group.

Im Verteidigungsministerium war Kandlhofer für die umstrittene Strukturreform des Ressorts zuständig. Zuletzt war sein Name im Zusammenhang mit der Causa Flughafen Klagenfurt aufgetaucht, wo auf den nicht betriebsnotwendigen Flughafenflächen eine Großkaserne um über 100 Millionen Euro errichtet werden sollte – und zwar durch die Lilihill-Gruppe.

Im März waren Pläne kolportiert worden, wonach die Lilihill-Gruppe von Investor Franz Peter Orasch die Kaserne „schlüsselfertig“ errichten solle. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Orasch und Kandlhofer Beteiligungen am selben Unternehmen haben.

Konkret soll Kandlhofer laut Berichten der „Kleinen Zeitung“ im Jahr 2020 Anteile an der Gesellschaft Hydrotaurus C-Tech an Orasch verkauft haben und gleichzeitig einer der vehementesten Befürworter einer neuen Großkaserne auf dem Flughafenareal gewesen sein.

Zusammenhang mit Flughafen bestritten

Im Verteidigungsministerium wurde betont, dass es keine „vertraglichen Beziehungen zwischen dem Ministerium und den beteiligten Firmen gibt“. Für Lilihill war es „völlig unzulässig, einen Zusammenhang zwischen der Tätigkeit der Hydrotaurus C-Tech und etwaigen Projekten am Airport Klagenfurt herzustellen“.

Im Frühjahr wurde Kandlhofer laut „Kleiner Zeitung“ vom geplanten Kasernenprojekt abgezogen. Im Sommer gab das Ressort bekannt, dass Kandlhofer in die Privatwirtschaft wechselt. Offiziell wurde ein Zusammenhang zwischen Kandlhofers Abgang und der Causa Flughafen Klagenfurt bestritten, hinter vorgehaltener Hand wird das allerdings als Grund für das Ausscheiden aus dem Ministerium angenommen.

Kritik aus Kärntner ÖVP

Skeptisch fiel die Reaktion auf die Personalie bei der Kärntner ÖVP aus. „Sieht so Unabhängigkeit aus?“, fragte Klubobmann Markus Malle in einer Aussendung. Mit Kandlhofers Bestellung schließe sich „ein Kreis, der zwar stets dementiert wurde, aber doch Realität zu sein scheint“, so Malle mit Verweis auf die Causa Flughafen.

Es sei wohl die einzig richtige Entscheidung des Verteidigungsministeriums gewesen, Kandlhofer von dem Projekt abzuziehen. „Ein fahler Nachgeschmack bleibt trotzdem.“