Klimaklage: Australien muss Inselbewohner entschädigen

Australien hat laut einem Entscheid der Vereinten Nationen Inselbewohnerinnen und -bewohner im Pazifik zu lange nicht ausreichend vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt. Wegen der Versäumnisse sei der Staat verpflichtet, Bewohner der australischen Torres-Strait-Inseln zu entschädigen, hieß es in dem Entscheid des UNO-Menschenrechtsausschusses gestern in Genf.

Acht indigene Inselbewohner hatten sich an das Gremium gewandt, das die Einhaltung von international vereinbarten bürgerlichen und politischen Rechten überwacht. Sie argumentierten in ihrer Klage, dass das Leben und die Kultur auf den Inseln in der Torres-Meerenge zwischen Nordaustralien und Papua-Neuguinea wegen des steigenden Wasserspiegels und häufigerer Überflutungen in Gefahr seien.

Die Menschenrechtskommission berücksichtigte, dass seit 2019 ein staatliches Programm zur Errichtung von Uferdämmen auf den Inseln läuft. Die Maßnahme sei jedoch zu spät erfolgt, hieß es. Die für die Einwohnerinnen und Einwohner wichtigen Obstbäume, Gärten und Begräbnisstätten seien bereits der Zerstörung ausgesetzt. Minderheitenrechte sowie die Rechte auf Wohnung, Privatleben und Familie seien verletzt worden. Gemäß dem UNO-Vertrag über bürgerliche und politische Rechte müsse Australien nun „den Klägern angemessene Entschädigung für die erlittenen Schäden gewähren“.