Kiew zu Isjum: 30 Leichen mit Folterspuren exhumiert

Die ukrainischen Behörden haben nahe der zurückeroberten Stadt Isjum insgesamt 436 Leichen exhumiert, von denen 30 den Angaben zufolge Folterspuren aufweisen. „Die meisten (Leichen) weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf, 30 weisen Folterspuren auf“, teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Es seien Leichen mit Strick um den Hals, mit gefesselten Händen, mit gebrochenen Gliedmaßen und Schusswunden gefunden worden. Mehreren Männern seien die Genitalien amputiert worden, erklärte der Gouverneur. All das seien „Beweise für die schrecklichen Folterungen“.

Ukrainische Streitkräfte hatten bei einer Gegenoffensive zuvor zahlreiche von Russland besetzte Gebiete zurückerobert. Vor einer Woche entdeckten sie in Isjum in der Region Charkiw nach eigenen Angaben Hunderte Gräber und mehrere „Folterräume“. Der Kreml bestreitet, dass russische Truppen für die Gräueltaten verantwortlich sind, und bezeichnete die Entdeckung von Massengräbern als Falschmeldungen.