Wirbelsturm „Fiona“ richtet Schäden in Kanada an

Mit heftigen Regenfällen und Sturmfluten hat Wirbelsturm „Fiona“ entlang Kanadas Ostküste Schäden angerichtet. In einigen Gebieten wurde gestern der Notstand ausgerufen. Hunderttausende Menschen waren ohne Strom. Der kanadische Premier Justin Trudeau kündigte gestern rasche Hilfe für die betroffenen Regionen an. Auch das Militär sollte bei den Aufräumarbeiten eingesetzt werden.

Stark betroffen war etwa der Küstenort Port aux Basques in der Provinz Neufundland und Labrador, wo mehrere Häuser von hohen Wellen weggerissen wurden. Die Polizei hatte die Bewohner zuvor angewiesen, Gefahrenzonen zu verlassen. Der Bürgermeister des Ortes, Brian Button, sprach in einem Facebook-Video von einer „Kriegszone“. Überall gäbe es Bilder der Zerstörung.

Auch in der Provinz Nova Scotia deckte der Sturm Dächer ab, ließ Strommasten und Bäume einknicken und überflutete Straßen. Der Premierminister von Nova Scotia, Tim Houston, sprach von einer „unglaublichen Zahl“ umgeknickter Bäume. Fast drei Viertel der Bewohner seien ohne Stromversorgung. Es sei noch zu früh, um das Ausmaß der Schäden zu beziffern, sagte Houston. Nach Angaben der Website Poweroutage.com waren gestern Abend (Ortszeit) mehr als 400.000 Kunden in den betroffenen Provinzen ohne Strom.

Entwurzelter Baum in Halifax
Reuters/Ted Pritchard

Hunderttausende ohne Strom

Als posttropischer Sturm war „Fiona“ gestern in der Früh (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 km/h in Nova Scotia auf Land getroffen, wie das kanadische Hurrikanzentrum mitteilte. Aufgrund des Klimawandels gibt es nicht insgesamt mehr tropische Wirbelstürme pro Jahr, aber es gibt mehr starke und zerstörerische solcher Stürme.

„Fiona“ war zuvor als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie an dem britischen Überseegebiet Bermuda vorbeigezogen. Bereits am vergangenen Wochenende war „Fiona“ als Hurrikan der Kategorie eins von fünf in Puerto Rico auf Land getroffen und hatte dort Überschwemmungen und schwere Schäden verursacht.

Vorsorglich Notstand in Florida ausgerufen

Für Mitte der kommenden Woche warnte das Hurrikanzentrum vor Sturmfluten, Stürmen in Orkanstärke und starken Regenfällen auch im Westen des US-Bundesstaats Florida. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, erklärte vorsorglich den Notstand und rief die Bevölkerung auf, Vorkehrungen zu treffen. US-Präsident Joe Biden, der am Dienstag eigentlich zu einer Wahlkampfveranstaltung nach Florida reisen wollte, verschob seinen Trip wegen des Sturms.