Agenda Austria: Knackpunkt der kalten Progression bei 3.150 Euro

Wer weniger als 3.151 Euro brutto im Monat verdiene, für den werde die kalte Steuerprogression wirklich zur Gänze abgeschafft, „das ist der Knackpunkt“, sagte der Ökonom Denes Kucsera von der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria. Auch wer mehr verdiene, werde künftig wesentlich besser davonkommen als bisher, aber einen völligen Ausgleich der kalten Progression gebe es nicht, so Kucsera.

Grundsätzlich begrüße man die weitgehende Abschaffung der kalten Progression, damit werde eine alte Forderung der Agenda Austria erfüllt, sagte Kucsera zur APA. Jeder Prozentpunkt Inflation habe bisher eine Mehrbelastung der Steuerzahler um 300 Mio. Euro bedeutet. „Aktuell geht die Regierung von 5,2 Prozent Inflation im Zeitraum Juli 2021 bis Juli 2022 aus, das wird quasi kompensiert. Das bedeutet ca. 1,8 Mrd. Euro.“ Aber wenn man für das gesamte Jahr die kalte Progression nehmen würde – also Jänner bis Jänner 2022 –, dann könnte man „relativ leicht“ auch die drei Milliarden erreichen.

„Gleiche Entlastung aller Steuerzahler wäre besser“

Allerdings stört die Agenda Austria, dass niedrigere Einkommen stärker von der kalten Progression entlastet werden als höhere. „Noch besser wäre es gewesen, jeden Steuerzahler gleich zu entlasten“, so Kucsera.

Wirklich groß sind die Unterschiede aber nicht: Während etwa bei einem Bruttomonatseinkommen von 1.500 Euro die kalte Progression um 21 Euro pro Jahr überkompensiert wird und bei 2.500 Euro um 40 Euro, gibt es für Einkommen über 3.151 Euro keinen völligen Ausgleich der kalten Progression, darauf fehlen noch 20 Euro pro Jahr. Bei einem Bruttoeinkommen von 6.500 Euro fehlen zum völligen Ausgleich noch 93 Euro, hat die Agenda Austria berechnet.