Vatikanisches Missbrauchsverfahren gegen australischen Bischof

Die Katholische Bischofskonferenz Australiens hat die Einleitung eines Untersuchungsverfahrens wegen sexuellen Missbrauchs gegen den zurückgetretenen Bischof von Broome, Christopher Saunders, bestätigt. Der Vatikan habe eine kirchenrechtliche Untersuchung eingeleitet und Brisbanes Erzbischof Mark Coleridge mit der Aufsicht über das Verfahren beauftragt, zitierte das Nachrichtenportal ABC heute laut Kathpress eine Mitteilung der Bischofskonferenz.

Saunders ist seit Ende 2020 beurlaubt. Die Polizei von Westaustralien stellte 2021 Ermittlungen gegen Saunders ein, ohne dass Anklage erhoben wurde. Der Vatikan leitete eigene Ermittlungen ein und ordnete eine sechsmonatige Auszeit für Saunders an. In dem kirchlichen Ermittlungsverfahren ging es laut Medienberichten nicht um Missbrauchsvorwürfe gegen Saunders persönlich, sondern um die Frage, wie Saunders mit entsprechenden Vorwürfen gegen mehrere Priester seines Bistums umgegangen ist.

Saunders hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets entschieden zurückgewiesen. Im August 2021 nahm Papst Franziskus seinen vorzeitigen Amtsverzicht an. Die neuerlichen Ermittlungen untersuchen nun laut ABC Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs durch den Bischof selbst.