Teilmobilmachung: Berichte über Zusammenstöße in Dagestan

Auf Dutzenden unbestätigten Videos in sozialen Netzwerken sollen Zusammenstöße zwischen Mobilmachungsgegnern und der Polizei in der südrussischen Region Dagestan zu sehen sein. Die Demonstrierenden sollen in der Hauptstadt Machatschkala „Nein zum Krieg“ gerufen haben. Eine Stellungnahme der Polizei lag nicht vor.

Einer Zählung des Senders BBC zufolge sind bisher mindestens 301 Soldaten aus dem mehrheitlich muslimischen Dagestan im Ukraine-Krieg gefallen. Das wäre die höchste Zahl für eine russische Region und mehr als zehnmal die Zahl der Toten aus Moskau, das eine fünfmal größere Bevölkerung aufweist. Eine offizielle Aufschlüsselung der russischen Verluste liegt nicht vor.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezog sich in seiner täglichen Videoansprache auf die Proteste in Dagestan. „Wir sehen, dass Menschen, besonders in Dagestan, angefangen haben, um ihr Leben zu kämpfen“, so Selenskyj, dem zufolge die von Russlands Staatschef Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung ethnische Minderheiten besonders hart treffe.

Grafik zu Dagestan
Grafik: APA/ORF.at

Dagestan gehört zu den Regionen Russlands, aus denen Beobachtern zufolge besonders viele Männer eingezogen werden. Auch in den Regionen Jakutien und Burjatien in Sibirien sind die Proteste gegen die Mobilmachung besonders groß.