Selenskyj: Putin blufft nicht mit Atomdrohungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass er die Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst nimmt. „Vielleicht war es gestern ein Bluff. Jetzt könnte es Realität sein“, sagte Selenskyj dem US-Sender CBS News in einem gestern veröffentlichten Interview. Selenskyj verwies auf die Gefechte um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja und sagte: „Er (Putin, Anm.) will die ganze Welt erschrecken. Das sind die ersten Schritte seiner nuklearen Erpressung. Ich glaube nicht, dass er blufft.“

Putin hatte am Mittwoch eine Teilmobilmachung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine angekündigt – er sagte dabei auch: „Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff.“ Beobachter sahen darin eine Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen.

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte laut CBS News, die US-Regierung habe dem Kreml „direkt, privat, auf sehr hoher Ebene“ mitgeteilt, dass jeder Einsatz von Atomwaffen katastrophale Folgen für Russland haben werde. Russland sei auch gewarnt worden, dass die USA und ihre Verbündeten entschlossen reagieren würden.