Schweiz: Knappe Mehrheit für höheres Frauenpensionsalter

Die Schweizerinnen und Schweizer haben einer Erhöhung des Pensionsalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre äußerst knapp zugestimmt. Bei der Volksabstimmung votierten gestern dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zufolge 51 Prozent der Wählerinnen und Wähler für diese Initiative. Für ausreichende Mittel in der Pensionskasse soll auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7,7 auf 8,1 Prozent sorgen. Für diesen Schritt stimmten 56 Prozent.

Die Erhöhung des Pensionsantrittsalters soll die Rentenkasse zumindest für die nächsten zehn Jahre stabilisieren. Der Schritt ist laut Regierung nötig, weil geburtenstarke Jahrgänge das Pensionsalter erreichten und die Lebenserwartung steige. Linke und Gewerkschaften lehnten die Erhöhung ab. „Das ist kein guter Tag für Frauen“, sagte eine Gegnerin der Initiative im Schweizer Fernsehen.

Zuerst müsse sichergestellt werden, dass Frauen genauso viel verdienen wie Männer, hieß es. Der Schritt soll mit Ausgleichsmaßnahmen abgefedert werden: Tritt die Reform wie geplant 2024 in Kraft, werden sich Frauen der Jahrgänge 1961 bis 1969 zu besseren Bedingungen vorzeitig pensionieren lassen können oder einen Zuschlag erhalten, wenn sie bis 65 arbeiten.